Welche Jagdarten gibt es in Deutschland und wie unterscheiden sie sich?
Die Jagd in Deutschland ist vielfältig und traditionsreich. Verschiedene Jagdarten ermöglichen es, Wildbestände nachhaltig und tierschutzgerecht zu regulieren. Doch welche Jagdarten gibt es eigentlich – und worin unterscheiden sie sich?
1. Ansitzjagd
Bei der Ansitzjagd wartet der Jäger meist auf einem Hochsitz oder einer Kanzel geduldig auf das Wild. Diese Methode eignet sich besonders für scheue Wildarten wie Reh- oder Schwarzwild und wird häufig zur Einzeljagd eingesetzt. Ziel ist eine gezielte, waidgerechte Entnahme.
2. Pirschjagd
Die Pirschjagd erfordert viel Erfahrung und Geschick: Der Jäger schleicht sich leise an das Wild heran. Diese aktive Jagdart wird meist in unübersichtlichem Gelände oder großen Revieren angewendet und verlangt gute Wildkenntnis.
3. Drückjagd
Bei der Drückjagd treiben mehrere Jäger und Treiber das Wild langsam durch das Revier. Die Schützen stehen an festen Positionen. Diese Form der Gesellschaftsjagd wird vor allem im Herbst und Winter zur effizienten Bestandsregulierung von Schwarzwild und Rehwild genutzt.
4. Treibjagd
Die Treibjagd ist eine klassische Form der Gemeinschaftsjagd, bei der das Wild durch Menschen und Hunde in Bewegung gebracht wird. Sie eignet sich besonders für Niederwild wie Hasen oder Fasane. Strenge Sicherheitsregeln sind hier besonders wichtig.
5. Lockjagd
Bei der Lockjagd wird das Wild durch spezielle Lockmittel, wie Rufe oder Duftstoffe, angelockt. Diese Methode wird häufig auf Raubwild oder Federwild angewendet und verlangt viel Wissen über das Verhalten der Zielart.
6. Baujagd
Die Baujagd ist eine spezialisierte Jagdart auf Fuchs oder Dachs, bei der Hunde das Wild aus seinem Bau treiben. Sie wird streng reguliert und ist nur mit ausgebildeten Jagdhunden erlaubt.
Unterschiede und rechtliche Grundlagen
Die Wahl der Jagdart hängt von Wildart, Revierstruktur und gesetzlichen Vorgaben ab. In Deutschland regelt das Bundesjagdgesetz, wann und wie gejagt werden darf. Tierschutz und Nachhaltigkeit stehen dabei immer im Vordergrund.
Fazit
Ob Ansitz, Pirsch oder Drückjagd – jede Jagdart hat ihre Besonderheiten und Anforderungen. Gemeinsam tragen sie zu einer verantwortungsvollen Wildbewirtschaftung bei. Wer mehr über Jagdarten erfahren möchte, sollte sich an eine Jagdschule oder erfahrene Jäger wenden.


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